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Unsere Power-Frau Miriam Fischer hat uns einen kleinen Lagebericht aus Preševo gesendet
《Wir haben einen ruhigen Tag und eine ruhige Nacht hinter uns. Aufgrund einer Blockade in Mazedonien ist der Flüchtlingsstrom fast zum Erliegen gekommen. Sehr wenige Menschen schafften es gestern Nacht über die Grenze. Aber so viele Kinder, oh, die Kinder! Sie sind so wunderbare, kleine Wesen, ertragen so viel und freuen sich über jedes Winken, jede Seifenblase, jede Grimmasse. Ich kann nicht beschreiben, welches Gefühl es in mir auslöst, wenn ich Nachts um 3 Uhr bei Temperaturen von -11 Grad eine Familie mit einem wimmernden Bündel die Strecke zur Registrationsstelle laufen sehe. Ich kann nicht verstehen, warum Europa diese Menschen mit Füssen tritt!
Es sind aber nicht nur die Kinder. Es sind so viele, unterschiedliche Träume, Hoffnungen, Ziele. Es sind Menschen mit den unterschiedlichsten Geschichten, aus unterschiedlichen Ländern, die in grossen Schicksalsgemeinschaften in Länder reisen, die es so wie sie es sich wünschen leider nicht gibt. Nichts was ich ihnen sage, kann sie auf ihr Leben in ihrer „Traumdestination“ wirklich vorbereiten.
Die Arbeit hier ist streng, wenn auch zeitweise nicht viel zu tun ist. Dann ordnen wir alles, putzen, sammeln Abfall ein und erledigen koordinative Arbeiten, um wieder gerüstet zu sein, wenn die nächste Welle Presevo erreicht. Weil wir als eine der ganz wenigen Organisationen 24 Stunden Betrieb haben, gibt es oft wenig Schlaf und die Kälte nagt an einem. Morgen Nacht soll es -13 Grad werden!
Gestern sprach ich mit einem jungen, alleinreisenden Mann. Er sagte, er reise nach Deutschland „because there is my future, my dream!“ Welchen Traum er denn habe, fragte ich ihn. Er wolle Profi Fussballspieler werden, sagt er stolz und zeigt mir die Bilder eines der besten syrischen Fussballteams, in dem er sogar Captain und Spieler des Jahres war. Er sei der letzte seiner Familie, der es noch in Syrien ausgehalten habe. Doch nun sei auch seine Hoffnung zunichte, dass der Frieden obsiegt. „There is no more football in syria. So i follow my family. And my dreams.“ Möge er beides in Deutschland finden!》
1000 Dank dem ganzen Team, welches bei dieser Kälte Tag und Nacht im Einsatz ist.
Ihr seit wahre Engel ❤
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Unsere Power-Frau Miriam Fischer hat uns einen kleinen Lagebericht aus Preševo gesendet
《Wir haben einen ruhigen Tag und eine ruhige Nacht hinter uns. Aufgrund einer Blockade in Mazedonien ist der Flüchtlingsstrom fast zum Erliegen gekommen. Sehr wenige Menschen schafften es gestern Nacht über die Grenze. Aber so viele Kinder, oh, die Kinder! Sie sind so wunderbare, kleine Wesen, ertragen so viel und freuen sich über jedes Winken, jede Seifenblase, jede Grimmasse. Ich kann nicht beschreiben, welches Gefühl es in mir auslöst, wenn ich Nachts um 3 Uhr bei Temperaturen von -11 Grad eine Familie mit einem wimmernden Bündel die Strecke zur Registrationsstelle laufen sehe. Ich kann nicht verstehen, warum Europa diese Menschen mit Füssen tritt!
Es sind aber nicht nur die Kinder. Es sind so viele, unterschiedliche Träume, Hoffnungen, Ziele. Es sind Menschen mit den unterschiedlichsten Geschichten, aus unterschiedlichen Ländern, die in grossen Schicksalsgemeinschaften in Länder reisen, die es so wie sie es sich wünschen leider nicht gibt. Nichts was ich ihnen sage, kann sie auf ihr Leben in ihrer „Traumdestination“ wirklich vorbereiten.
Die Arbeit hier ist streng, wenn auch zeitweise nicht viel zu tun ist. Dann ordnen wir alles, putzen, sammeln Abfall ein und erledigen koordinative Arbeiten, um wieder gerüstet zu sein, wenn die nächste Welle Presevo erreicht. Weil wir als eine der ganz wenigen Organisationen 24 Stunden Betrieb haben, gibt es oft wenig Schlaf und die Kälte nagt an einem. Morgen Nacht soll es -13 Grad werden!
Gestern sprach ich mit einem jungen, alleinreisenden Mann. Er sagte, er reise nach Deutschland „because there is my future, my dream!“ Welchen Traum er denn habe, fragte ich ihn. Er wolle Profi Fussballspieler werden, sagt er stolz und zeigt mir die Bilder eines der besten syrischen Fussballteams, in dem er sogar Captain und Spieler des Jahres war. Er sei der letzte seiner Familie, der es noch in Syrien ausgehalten habe. Doch nun sei auch seine Hoffnung zunichte, dass der Frieden obsiegt. „There is no more football in syria. So i follow my family. And my dreams.“ Möge er beides in Deutschland finden!》
1000 Dank dem ganzen Team, welches bei dieser Kälte Tag und Nacht im Einsatz ist.
Ihr seit wahre Engel ❤
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