Gemeinsam mit Samir und unserer neuen Partnerorganisation I.C.P.C. war ich diese Woche in Damaskus unterwegs – in Ministerien, Krankenhäusern und auf den Strassen dieser vom Krieg gezeichneten, aber wunderschönen Stadt.
Unser Ziel? Den Grundstein legen für unser zukünftiges Engagement in Syrien.
Ich bin von Meeting zu Meeting gerannt, habe mich mit Behörden, mit Politiker:innen, mit Menschen auf der Strasse, aber auch mit Ärztinnen und Chirurgen unterhalten.
Das alles, um mir selbst ein Bild zu machen – ehrlich, direkt und unverfälscht.
Mein erster Eindruck: Syrien verändert sich in diesen Tagen rasant.
Trotz allem, was dieses Land durchgemacht hat, treffe ich überall Menschen voller Tatendrang.
Es herrscht Aufbruchstimmung.
Auffällig: viele junge, motivierte, gut ausgebildete Frauen.
Sie wollen ihr Land mit aufbauen. Und zwar jetzt.
Ein Freudensturm in der Nacht
Am Abend des 13. Mai war ich mitten auf den Strassen von Damaskus, als die Nachricht kam:
Die USA planen, die Sanktionen gegen Syrien aufzuheben.
Plötzlich waren die Strassen voller Menschen.
Autokarawanen, Feuerwerke, Musik, Umarmungen, Lachen, Tränen.
Ich habe nur ein paar verwackelte Handyaufnahmen – aber sie sagen alles.
Video von Vanja: Die Aufbruchstimmung ist real. Und sie ist ansteckend.
„Es wäre schön, einen Arzt aus der Schweiz an meiner Seite zu haben.“
Bild: Dr. Amjad Mezeall, Chirurg
Bereits bei unserer Ankunft an der Grenze wurden wir von Dr. Amjad Mezeall empfangen. Der Chirurg aus Damaskus stand uns seither auf Schritt und Tritt zur Seite, half uns bei allem, was wir brauchten – und ist in wenigen Tagen zu einem guten Freund geworden.
Dr. Mezeall kennt die Zustände in den Spitälern der Stadt bestens. Er hat uns ein Krankenhaus gezeigt und uns eindrücklich vor Augen geführt, unter welchen prekären Umständen die Ärzt:innen hier arbeiten. Er hat uns erzählt, was ihn antreibt – aber auch von Organisationen berichtet, die kommen, sich alles anschauen und dann nie wieder auftauchen. Trotzdem nahm er sich Zeit für uns. Weil er hofft, dass wir mehr tun, als nur zuzuschauen.
Auf die Frage, was am dringendsten benötigt wird, sagt Dr. Amjad mit einem Lächeln:
„Eigentlich alles – aber Anästhesie wäre schon sehr wichtig für die Operationen.“
Er vertraute mir auch an, dass er sich freuen würde, Ärzt:innen oder Pflegepersonal aus der Schweiz an seiner Seite zu haben. In den nächsten Monaten werden wir einen entsprechenden Aufruf über all unsere Kanäle veröffentlichen. Aber: Wenn du medizinisches Fachwissen mitbringst, darfst du dich gerne auch jetzt schon bei uns melden.
Kennst du jemanden mit medizinischem Hintergrund? Dann teile diesen Beitrag oder erzähle es weiter.
Mehr über meine Reise nach Damaskus, erfährst du in unserem Newsletter. Mehr von meinem Treffen mit dem Gesundheitsdirektor von Damaskus. Mehr darüber, wie ich in der wunderschönen Altstadt mit ihren unzähligen Kirchen und Moscheen Kraft gesammelt habe. Mehr über die Gastfreundschaft, mit der ich hier empfangen wurde. Aber auch über die grossen Herausforderungen, vor denen das Land steht. Und natürlich: mehr darüber, wie wir mit Borderfree in Syrien ein Zeichen setzen wollen.
Ich danke dir – erschöpft, aber voller Tatendrang – von Herzen für deine Aufmerksamkeit und deine Unterstützung.
Bis bald!
Deine Vanja
Es handelt sich bei diesem Blogbeitrag um einen Auszug aus unserem Newsletter vom 14. Mai. Melde dich jetzt hier an und bleibe auf dem Laufenden. Alle zwei Wochen erhältst du exklusive Einblicke in unsere Arbeit in Krisenregionen – aktuell direkt aus Syrien, wo unsere Geschäftsführerin Vanja Crnojević den Grundstein für zukünftige Hilfe legt.
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