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Durch die Detonationen der Bomben in ihrem Viertel werden Nadja und Ali aus dem Schlaf gerissen. Hals über Kopf verlassen sie ihre Wohnung. Koffer packen ist in dieser Situation zweitrangig. Zuerst wollen sie ihre acht Kinder in Sicherheit bringen.

Die Familie findet Unterschlupf in einem Dorf rund 30 Kilometer südlich von Beirut. Ein Arzt vermietet ihnen für 80 Dollar im Monat einen Raum mit Toilette. Von einer Wohnung kann keine Rede sein. Eine richtige Küche oder fliessendes Wasser gibt es nicht.


Unsere Helferin Nour erzählt davon, was sie im Süden des Libanons erlebt.

Ein Borderfree-Engel auf Tour
Die Geschichten, die uns unser Borderfree-Engel Nour am Telefon erzählt, sind oft herzzerreissend. So auch die Geschichte von Nadja und ihrer Familie. Nour besucht für Borderfree Geflüchtete im Süden des Libanon, die bei Verwandten und Bekannten untergekommen sind. Sie schaut, was sie brauchen und versorgt sie unkompliziert mit dem Nötigsten. Von dem Elend, mit dem sie täglich konfrontiert wird, lässt sich Nour nicht entmutigen.
Schlange stehen, um die Familie zu ernähren

Auch nicht von der Geschichte von Nadja und ihrer Familie. Deren Leben war schon vor Ausbruch des Krieges kein Zuckerschlecken. Um über die Runden zu kommen, fuhr ihr Mann Ali noch vor wenigen Wochen täglich als Taxifahrer durch Beirut – trotz Epilepsie und starken Rückenschmerzen. Jetzt hat er kein Auto mehr. Mit vielen anderen Geflüchteten steht er in der Schlange und wartet auf die einzige Mahlzeit des Tages.

Als Nour die Familie letzte Woche bei der Essensausgabe trifft und erfährt, dass die acht Kinder auf dem kalten Boden schlafen, ist für sie klar: Es muss etwas passieren.

Über eine lokale Whatsapp-Gruppe organisiert sie ein Bett und eine Matratze.

Innerhalb von 24 Stunden steht alles in der Wohnung.

 

24 Personen in zwei Wohnungen
Zehn Personen in einem Raum mit einer Lampe, einem Fernseher – und einem Bett. Die Familie hat keinen Kühlschrank, kein Gas, kaum Geschirr. Die einzige Mahlzeit des Tages gibt es um 17 Uhr von einer lokalen Hilfsorganisation. “Die Kinder weinen schon mittags, weil sie Hunger haben“, erzählt Nadja.

Aber das Bett war nur der Anfang. Wie ihr im Video sehen könnt, reagiert Nour prompt und versorgt die Familie und ihre Mitbewohner:innen mit dem Nötigsten. 24 Menschen teilen sich die zwei Wohnungen im Haus.

Alles verloren
Nour kauft Linsen, Tee und Bohnen, organisiert zusätzliche Matratzen und ein paar Spielsachen für die Kinder. Sie lässt einen Wasserhahn anschliessen, damit Nadja das Geschirr nicht mehr draussen vor dem Haus spülen muss; installiert eine Gasflasche, damit die Familie kochen kann.


Nours Geschenke sind Lichtblicke in einer dunklen Zeit. Zeichen, dass sie nicht ganz vergessen worden sind.

Doch keine Woche ohne Hiobsbotschaft: Die Wohnung in Beirut, aus der Nadjas Familie geflohen ist, wurde bei erneuten Bombenangriffen zerstört. Ihr Hab und Gut ist verloren; die Erinnerungen an ihr früheres Leben für immer verschwunden. Es gibt kein Zurück.

Nadjas grösster Wunsch? Sicherheit und eine bessere Zukunft für ihre Kinder.

Helfen, wo es am nötigsten ist
Dank eurer finanziellen Unterstützung in den vergangenen Monaten konnte Nour Nadjas Familie ein Stück Hoffnung und Würde zurückgeben.
Doch gibt es noch viele andere Nadjas im Libanon – die UN-Organisation International Organization for Migration (IOM) zählte am 25. November 2024 899’725 Menschen, die aus ihren Häusern vertrieben wurden – darunter viele Familien, die vor den Bomben geflohen sind und dringend Hilfe benötigen.

Deine Spende für die zivile Bevölkerung im Libanon kommt dort an, wo sie am dringendsten gebraucht wird.

Bitte hilf uns, diese wichtige Arbeit fortzusetzen.

Jede noch so kleine Spende macht einen Unterschied.