fbpx

14435369_1479147335435926_2779649828362288833_o

*Eine kurze, lange Woche*

Lea, Borderfree-Freiwillige in Petra berichtet von ihrem einwöchigen Arbeitseinsatz im Flüchtlingscamp:

„Im Camp vergeht die Zeit so schnell – eine Woche ist so kurz und doch mehr als lang genug, um die Menschen im Camp ins Herz zu schließen, Geschichten zu hören, die einen berühren, schockieren, und zu gehen mit ganz vielen eigenen Geschichten, die man weitererzählen möchte. 
Ich war beeindruckt von den wunderbaren Menschen, die als Freiwillige im Camp arbeiten, und den Geflüchteten, die sich trotz aller Widrigkeiten und fehlender Perspektiven einen Alltag aufbauen und gestalten. Die Arbeit im Camp und die Realität der Geflüchteten in Griechenland kennenzulernen wirft bei mir Fragen auf und ruft Unzufriedenheit und Wut über das System und die Ignoranz & ablehnende Haltung vieler Menschen hervor. Aber gleichzeitig erlebt man jeden Tag Wunderbares, teilt besondere Momente, gibt und lernt selbst. Die Menschen im Camp sind unglaublich gastfreundlich und immer wieder wird man in eines der Zelte zum Essen & Reden eingeladen. Die Kinder nehmen und geben so viel Liebe und Freude (wenn sie nicht gerade alle Spielsachen, die man rausgegeben hat verschwinden lassen, oder ununterbrochen an die Tür des Office hämmern …). Mit den Frauen habe ich Sport gemacht und es war toll, sie so begeistert und mit Spaß bei der Sache zu sehen. Genauso besonders war es, die Kinder beim Tanzen mit Samy zu sehen – wie viel Spaß sie hatten und wie ihnen die Möglichkeit gegeben wurde, sich durch Musik, Tanz und Akrobatik kreativ auszutoben.
Viele, viele Momente und Erlebnisse reihen sich zu einem ganzen Eindruck. Ich hatte mich entschieden, meine Haare kurz zu schneiden und als ich gehört habe, dass es im Camp je einen Friseur für Männer und für Frauen gibt, habe ich gleich die Gelegenheit genutzt. Zuerst beharrten die Frauen aber darauf, Oberlippenhaare und Augenbrauen zu zupfen, bevor ich dann unter skeptischen Blicken meine langen Haare (die doch so “beautiful“ waren) abschneiden lassen durfte. So verbringen wir neben dem Packen von Kleiderkisten, Sortieren im Lager oder Einkaufen von Materialien viel Zeit mit den Menschen im Camp, sodass der Abschied und die Rückkehr nach Hause besonders schwer fallen. Wenn wir Freiwilligen nach Hause zurückkehren können, uns in den Flieger nach Deutschland oder in die Schweiz setzen können, und die Menschen im Camp weiter Tag um Tag hier verbringen.
Danke an Borderfree für die wertvolle Arbeit, die vor Ort geleistet wird!“

14444816_1479147332102593_9032719751302359067_o

14445206_1479147368769256_6238120540816532896_o