„In Kelebija sind 150 Flüchtlinge, sie warten ca einen Monat dort um nach Ungarn weiter zu kommen.
Es ist kalt, und es gibt kein richtiges Camp. Sie schlafen in kleinen Zelten an der Grenze. Es sind Familien mit Kindern. Eine schwere Situation für alle, der Winter meint es nicht gut mit ihnen. Ich entscheide mich mit meinem Team hinzufahren, weil wir mit „Are you serios?“ Kontakt hatten. Es ging um eine ausgewiesene Familie aus Österreich, die nach Kroatien gebracht wurde aber dann im Gespräch erfuhr ich, das sie in Kelebija eine mobile Küche planen. Borderfree hat noch Töpfe, die nicht mehr gebraucht werden. Ich finde es super, wenigstens so helfen zu können. Die mobile Küche ist aber noch nicht vor Ort, aber ein kleines Team aus zwei kleinen Organisationen. NorthStar und Blue Ants.
Sie haben in der Nähe der Grenze ein kleines Camp gebaut für die Menschen dort.
Wir kommen gegen Abend in Kelebija an. Es ist kalt, sehr kalt. Freundlich werden wir empfangen, alles wird uns gezeigt. Es steht ein MSF Zelt da mit einer Diesel Heizung, genau das gleiche, das Borderfree hat. Mir kommen Erinnerungen hoch. Genau so haben wir in Presevo gearbeitet. Die Flüchtlinge sitzen drinnen und laden ihre Natels auf. Es scheint eine friedliche Atmosphäre zu herschen. Die Freiwilligen haben ein kleines Häuschen gebaut, das als Küche für die Flüchtlinge dient. Sie können so selber kochen; die Lebensmittel kaufen die Freiwilligen.
Wir holen alle Töpfe aus dem Van – es sind 6 grosse Töpfe – alle freuen sich. Wir bringen die Ware in ein selbsgebautes Warehouse. Die Freude ist gross! Dann höre ich: „Borderfree, euch kenni doch!“ Schweizerdeutsch! Omg! Ich bin überrascht und glücklich! „und wer bist du?“ „Ich bin Rafi, der Bruder von Diana.“
Man umarmt sich und freut sich, als ob man die eigene Familie nach langer Zeit zu Gesicht bekommen hat.
Das Warehouse ist halb leer. Es fehlt an allem. Schuhe, Jacken, Pullover, Hanschuhe, Kappen… ich arbeite eine Weile da und versuche für die Menschen etwas passendes auszusuchen. Vergeblich. Immer wieder höre ich :“Handschuhe, Kappe, es ist kalt.“
Zoran, Samir und ich besprechen uns und entscheiden, wir kaufen neue Kappen, Handschuhe und Socken für 200 Euro. Dann reicht es für alle. Sie fahren los und kommen bald zurück so das die Distribution los gehen kann.
Später ist das Warehouse wieder fast leer. Ein kleines Häuschen dient als Teehaus. Wir unterstützende auch hier und kaufen Tee, Zucker und Kekse.
Da sind sie also zur fünft und schmeißen den Laden hier mit allem was notwendig ist. Mein Respekt! Zwei junge Volontärinen aus Frankreich arbeiten auch hier. Sie nähen mit den Kindern und machen Armbänder mit ihnen. So liebevoll funktioniert diese kleine Gemeinschaft. Im Gespräch erzählen wir Ihnen von unseren Projekten und wie es immer schwieriger wird, Geld zu bekommen und den Flüchtlingen zu helfen. Die französische Volontärinen möchten nächste Woche weiter. Presevo haben sie im Visier aber da kann man nicht rein, haben sie gehört. „Kommt doch zu uns“, lade ich Sie kurzer Hand ein. Sie freuen sich über die Einladung!
Gegen abend kommen die Kochtöpfe zum Einsatz. Hier kocht man gleich für alle! Eine schwangere Frau übernimmt das Kommando in der Küche. Sie lacht und sagt: „Wenn es so nach Nahrung duftet, hüpft mein Baby im Bauch.“
Ich bin erfüllt mit Glücksgefühlen. So wenig Menschlichkeit ist notwendig, um Menschen zu helfen und sie glücklich zu machen, und genau das Wenige fehlt meistens.
Es sind ca 80 Euro am Tag notwendig um sie alle satt zu bekommen, und es fehlen diese 80 Euro… gerade jetzt ist eine Zeit des Überflusses, Weihnachten steht vor der Tür, wir kaufen ein wie Zombies, obwohl wir mehr als genug haben. Einem Menschen eine Mahlzeit zu schenken kostet 1 Euro! Unterstützt die Menschen auf der Flucht! Unterstützt kleine Organisationen die mit dem ganzen Herzen mit diesen Menschen täglich arbeiten und leben. Unterstützt die Menschlichkeit!“
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