*Unterwegs mit der mobilen Klinik*
Von Masroor haben wir vor einiger Zeit eine vollständig ausgestattete, mobile Klinik zur Verfügung gestellt bekommen, die wir dank Spenderinnen und Spendern betreiben können.
Vanja, Geschäftsführerin Borderfree, berichtet aus dem Flüchtlingslager Iraklis:
„Wir waren gestern in Iraklis, es gibt hier nur noch 41 Flüchtlinge, da das Camp renoviert wird und Container für sie gebracht werden. Die 41 Menschen leben in einem Gebäude, es ist ein Privates Grundstück und war ein Restaurant. Die Besitzer gehen äußerst liebevoll mit ihnen um und haben ein freundliches Verhältnis mit den Flüchtlingen. Im Sommer waren hier 400 Menschen und auch da war es schon so.
Christine, unsere Volontärin aus der Schweiz, begleitet uns. Sie ist Krankenschwester.
Das Problem hier sind Ausschläge am ganzen Körper; es könnten Läuse sein, Flöhe oder Krätze. Wir haben Medikamente gekauft, weil das Camp schon lange nicht mehr von Ärzten besucht wurde. Ein Mann fiel mir auf, er hatte Probleme mit den Augen. Samir übersetzte für uns und fragte nach. Er erzählte von Foltermethoden, die er erlebt hat: sie haben ihm Zigaretten in den Augen ausgedrückt. Auf dem linken Auge sieht er gar nichts mehr und das rechte ist schwer beschädigt. Er braucht eine Hornhaut-Transplantation. Wir können leider nicht mehr machen, als ihm Augentropfen zu besorgen.
50 Euro bekommt er zudem von uns, da wir nicht wissen, wann wir ihn wieder sehen und Medikamente kosten Geld. Er ist dankbar und lacht. Mir bleiben die Foltermethoden im Kopf hängen. Was für Unmenschen müssen das sein, die solche Sachen machen? Was für Sachen haben sie noch mit ihm gemacht? Wie viele Menschen werden in diesem Moment gefoltert? Wie viele Kinder sterben in diesen Minuten? Wie viele Frauen werden vergewaltigt? Wie lange wird dieser Wahnsinn dauern?“
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